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Pflichtteil Erbe Eltern: Was Mutter & Vater zusteht

Foto Dr. jur. Stephan Seitz
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Zuletzt aktualisiert: 21. März 2025
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Pflichtteil Eltern

  • Wussten Sie, dass Eltern selbst bei Enterbung einen gesetzlichen Anspruch haben? Sie erfahren, unter welchen Voraussetzungen Mutter und Vater trotz Testament ihren Mindestanteil am Nachlass einfordern können. So bleibt kein Elternteil völlig außen vor, wenn keine direkten Nachkommen vorhanden sind.
  • Staunen Sie, wie Adoptionen das Erbrecht auf den Kopf stellen können! Bei Minderjährigenvolladoption erlöschen die Rechte leiblicher Eltern komplett, während bei Volljährigenadoption der Pflichtteilsanspruch oft bleibt. Diese spannenden Unterschiede können große Auswirkungen auf Ihren Pflichtteil haben.
  • Entdecken Sie, wie Sie Ihren Pflichtteilsanspruch sicher durchsetzen! Vom schriftlichen Geltendmachen bis zur Verjährungsfrist – hier wird leicht verständlich erläutert, welche Schritte Sie gehen müssen. So sind Sie bestens vorbereitet, um Ihren finanziellen Anteil nicht zu verpassen.
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Pflichtteil Erbe Eltern – Voraussetzungen & Grundlagen

Der Pflichtteil Erbe Eltern sichert Vater und Mutter einen Mindestanteil am Nachlass, falls sie im Testament übergangen werden und keine eigenen Nachkommen (Kinder, Enkel) vorhanden sind. Eltern stehen laut § 1925 BGB in der zweiten Ordnung der gesetzlichen Erbfolge. Ihr Pflichtteilsanspruch greift daher erst, wenn es keine Abkömmlinge gemäß § 1924 BGB gibt. Entscheidend ist außerdem § 2309 BGB, der festlegt, dass Eltern nur dann einen Pflichtteil fordern können, wenn keine vorrangigen Erbberechtigten existieren.

In vielen Fällen befürchten Eltern, leer auszugehen, wenn der Erblasser sie enterbt. Das Gesetz sorgt jedoch dafür, dass Mutter und Vater zumindest einen Pflichtteil beanspruchen dürfen, solange keine direkten Abkömmlinge leben. Damit ist ein grundsätzlicher finanzieller Schutz gegeben, auch wenn ein Testament sie scheinbar ausschließt.

Infografik Pflichtteil Erbe

Gesetzliche Grundlagen & Besonderheiten

  • § 2303 BGB: Gibt Eltern das Recht, die Hälfte ihres gesetzlichen Erbteils einzufordern, falls sie testamentarisch nicht bedacht oder ausdrücklich enterbt sind.
  • Wann greifen die Regeln? Nur wenn der Erblasser kinderlos verstirbt und kein Ehegatte oder eingetragener Lebenspartner vorhanden ist, rücken die Eltern in den Vordergrund.
  • Elternquote: Sind beide Elternteile vorhanden, teilen sie sich den gesetzlichen Erbteil. Der Pflichtanteil Erbe Eltern beträgt dann die Hälfte dieser Erbquote.

Adoptiv- oder leibliche Eltern?

Bei einer Adoption gelten Adoptiveltern in der Regel wie leibliche Eltern. Doch es gibt Ausnahmen:

Minderjährigen-Volladoption (§ 1755 BGB): Die leiblichen Eltern verlieren durch diese Adoption ihre erbrechtliche Stellung, sodass ihr Pflichtteil entfällt. Bei einer Volljährigenadoption (§ 1770 Abs. 2 BGB) bleibt das Verwandtschaftsverhältnis zu den leiblichen Eltern hingegen bestehen. In diesem Fall können sowohl Adoptiveltern als auch leibliche Eltern pflichtteilsberechtigt sein.

Eltern-Kategorie Erbrechtliche Stellung Besonderheit
Leibliche Eltern Pflichtteilsberechtigt (wenn kein Abkömmling des Erblassers lebt) Nachrangig hinter Kindern und Enkeln
Adoptiveltern In der Regel gesetzlich gleichgestellt Ausnahme: Minderjährigenadoption durch andere löscht Rechte der leiblichen Eltern

Pflichtteil Eltern: Hätten Sie das gedacht? Zahlen, Daten, Fakten!

  • 400 Mrd. €: Auf diese Summe wird das jährliche Erbvolumen in Deutschland geschätzt – je größer das Vermögen und je mehr Patchwork-Familien es gibt, desto häufiger kommt es zu Enterbungen oder Strategien zur Pflichtteilsumgehung.
  • 5 %: So hoch ist der Anteil an Erbfällen, in denen es zu einer vollständigen Enterbung kommt – meistens trifft es leibliche Kinder.
  • 20–30 %: In diesem Bereich liegt der Anteil der Pflichtteilsstreitigkeiten, die letztlich vor Gericht landen, meist wegen Uneinigkeit über Nachlassbewertung oder die konkrete Höhe des Pflichtteils.
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Pflichtteil Mutter und Vater: Wie hoch ist der Pflichtanteil?

Der Pflichtteil Mutter und Pflichtteil Vater ergibt sich aus § 2303 Abs. 1 BGB und entspricht der Hälfte ihres gesetzlichen Erbteils. Wenn beide Elternteile insgesamt 50 % des Nachlasses erhalten würden (z. B. kinderloser, unverheirateter Erblasser), bekommt jeder Elternteil im Enterbungsfall 25 % als Pflichtteil.

Stirbt etwa ein Erblasser ohne Kinder und ohne Ehepartner mit einem Vermögen von 100.000 Euro, würden Vater und Mutter ohne Testament je 50.000 Euro erben. Setzt der Erblasser jedoch ein Testament auf, das beide Eltern auf „null“ setzt, bleibt immer noch ein Pflichtanteil Erbe Eltern in Höhe von 25.000 Euro pro Elternteil, also die Hälfte ihrer gesetzlichen Erbquote.

Gesetzliche Erbquote und Beispiele

Falls der Erblasser kinderlos ist und kein Ehegatte vorhanden ist, erben Eltern üblicherweise jeweils 50 % des Nachlasses (§ 1925 BGB). Kommt es zur Enterbung, erhält jeder Elternteil die Hälfte dieser Quote als Pflichtteil. Ergeben sich Konflikte über den Nachlasswert, steht den Eltern ein Auskunftsanspruch zu.

Welche Vermögenswerte zählen?

Der Nachlass umfasst sämtliche Vermögensgegenstände: Bargeld, Konten, Wertpapiere, Immobilien oder Firmenanteile. Schulden werden abgezogen.

Fehlende oder falsche Angaben zum Nachlass können rechtliche Schritte nach sich ziehen. Fordern Sie bei Unklarheiten unbedingt ein Nachlassverzeichnis ein.
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Pflichtteil Erbe Eltern trotz Testament – wie bleibt der Anspruch bestehen?

Viele glauben, ein Testament könne Mutter und Vater komplett ausschließen. Tatsächlich aber bleibt das Erbrecht Pflichtteil Eltern bestehen, wenn kein Kind oder Enkel vorhanden ist. Auch eine bewusste Enterbung ändert daran nur wenig, da das Gesetz einen Mindestschutz für die Eltern vorsieht.

Eine gütliche Einigung mit den anderen Erben ist oft die beste Lösung. Rechtsstreitigkeiten können sich lang hinziehen und hohe Kosten verursachen.

Vorgehen bei Enterbung

Zuerst sollten Sie Ihren Anspruch schriftlich geltend machen und eine Auflistung des Nachlasses anfordern. Bei Unklarheiten über den Wert einer Immobilie oder eines Unternehmens kann ein Sachverständigengutachten helfen. Entweder verhandeln Sie eine außergerichtliche Lösung oder – falls das scheitert – müssen Gerichte entscheiden.

Fristen & Verjährung

Der Pflichtteil muss innerhalb von drei Jahren ab Kenntnis des Erbfalls und der Enterbung eingefordert werden (§ 195, § 199 BGB). Wird diese Frist versäumt, erlischt der Anspruch.

Eltern haben nur dann einen Pflichtteilsanspruch, wenn keine Kinder oder Enkel des Erblassers mehr vorhanden sind und sie durch Testament enterbt wurden. In diesem Fall erhalten sie die Hälfte des gesetzlichen Erbteils.

Foto Dr. jur. Stephan Seitz
Persönlicher Experten-Tipp von Dr. Stephan Seitz

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In welchen Fällen entfällt der Erbrecht Pflichtteil für Eltern?

Der Pflichtteil Vater oder Mutter kann nur in sehr seltenen Fällen komplett entzogen werden, zum Beispiel bei schweren Verfehlungen oder Straftaten gegen den Erblasser. Ein bloßes Zerwürfnis oder lange Funkstille reicht nicht.

Pflichtteilsentzug & Adoption

Versuchte Tötung oder massive Straftaten können zum Entzug des Pflichtanteils führen. Zudem erlischt das Recht bei einer Minderjährigenvolladoption durch andere (§ 1755 BGB). Bei einer Volljährigenadoption bleibt der Bezug zu den leiblichen Eltern in der Regel erhalten, was den Pflichtteilsanspruch sichert.

Pflichtteilsverzicht

Eltern können bereits zu Lebzeiten des potenziellen Erblassers notariell auf ihren Pflichtteil verzichten. Häufig erhalten sie dafür eine Abfindung. Dies geschieht etwa in Unternehmen, wenn zukünftige Erbstreitigkeiten verhindert werden sollen.

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Besondere Konstellationen: Geschiedene Eltern, neue Ehegatten & Co.

Haben Eltern einen Pflichtteilsanspruch bei einer Scheidung des Erblassers? Grundsätzlich ändert sich ihre rechtliche Stellung als Vater oder Mutter nicht, solange keine Abkömmlinge vorhanden sind. Doch ein Ehegatte erhält nach § 1931 BGB einen gesetzlichen Anteil, der den Anteil der Eltern mindert.

Schenkungen an einen neuen Ehegatten können den Nachlass ebenfalls reduzieren. In solchen Fällen kann der Pflichtteil von Mutter und Vater durch Pflichtteilsergänzungsansprüche beeinflusst werden, falls der Erblasser in den letzten zehn Jahren vor seinem Tod wesentliche Werte übertragen hat.

Auswirkungen neuer Partnerschaften

Zugewinngemeinschaft führt etwa dazu, dass der Ehegatte ein Viertel zusätzlich zum regulären Erbteil erhält, wodurch sich die Quote für Eltern verringert. Lebenspartner werden weitgehend wie Ehegatten behandelt, wenn eine entsprechende Umwandlung oder Eintragung besteht.

Pflichtteilsergänzung für Eltern

Haben Eltern das Gefühl, der Erblasser habe kurz vor seinem Tod noch große Summen verschenkt, können sie eine Hinzurechnung zum Nachlass über den Pflichtteilsergänzungsanspruch fordern. Dieses Abschmelzmodell greift innerhalb von zehn Jahren rückwirkend.

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Wie setzen Eltern ihren Pflichtteilsanspruch durch?

Wer enterbt wird, sollte den Anspruch schnell schriftlich geltend machen und eine transparente Nachlassaufstellung fordern. Klappt eine Einigung mit den übrigen Erben nicht, bleibt oft nur der Gerichtsweg.

Außergerichtliche Einigung vs. Klage

Eine Einigung spart Kosten, Zeit und oft auch familiäre Auseinandersetzungen. Vater und Mutter können dabei mit den Erben eine pauschale Zahlung vereinbaren. Scheitern Verhandlungen, kann nur das Gericht den Streit beilegen.

Verjährung & Anwaltshilfe

Achten Sie auf die dreijährige Verjährungsfrist (ab Jahresende, in dem sie von Enterbung und Erbfall erfahren). Viele Eltern nehmen anwaltliche Unterstützung in Anspruch, um den Pflichtteil sicher durchzusetzen.

Thumbnail Pflichtteil Eltern
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Steuerliche Aspekte beim Pflichtteilsanspruch der Eltern

Obwohl Vater und Mutter bei der Erbschaftsteuer der Steuerklasse I zugeordnet sind, liegt ihr Freibetrag nur bei 100.000 Euro. Kinder hingegen können 400.000 Euro steuerfrei erben, was Eltern oft stärker belastet.

Prüfen Sie frühzeitig, ob es günstiger ist, das Erbe auszuschlagen und lieber den Pflichtanteil Erbe Eltern geltend zu machen. So umgehen Sie auch die Haftung für Schulden.
Steuerklasse Verwandtschaftsverhältnis Freibetrag
I Eltern/Voreltern 100.000 Euro
I Kinder/Enkel 400.000 Euro
II Geschwister, Nichten/Neffen 20.000 Euro

Sobald der Freibetrag überschritten ist, greifen höhere Steuersätze für Eltern. Wenn zugleich Schulden im Nachlass sind, kann sich das Ausschlagen und Beanspruchen des Pflichtteils lohnen, da der Pflichtteil nicht für Nachlassverbindlichkeiten haftet. Lassen Sie sich hierzu professionell beraten.

Icon FAQs

Häufig gestellte Fragen

Haben Eltern immer einen Pflichtteilsanspruch?

Nein, nur wenn keine Abkömmlinge existieren. Stehen keine Kinder oder Enkel in der Erbfolge, können Eltern ihren Mindestanspruch geltend machen.

Wie hoch ist der Pflichtteil für Mutter und Vater?

Er liegt bei der Hälfte ihres gesetzlichen Erbteils. Gibt es keine weiteren Erben, steht jedem Elternteil ein Pflichtanteil von 25 % des Nachlasswertes zu.

Pflichtteil Erbe Eltern trotz Testament – ist das möglich?

Ja, solange keine Kinder oder Enkel vorhanden sind. Ein Testament allein kann den gesetzlich garantierten Anspruch der Eltern nicht vollständig ausschließen.

Kann der Pflichtteil entzogen werden?

Nur in seltenen Fällen, etwa bei schweren Straftaten gegen den Erblasser. Ein reines Zerwürfnis reicht dafür nicht aus.

Wie verjährt der Anspruch der Eltern?

Die Frist beträgt drei Jahre ab Kenntnis von Tod und Enterbung. Nach Ablauf ist der Pflichtteil nicht mehr gerichtlich durchsetzbar.

Icon Quellen

Quellenangaben und weiterführende Literatur

Die Informationen auf dieser Seite sind sorgfältig recherchiert und zusammengetragen. Folgende Quellen und weiterführende Literatur empfehle ich im Kontext Pflichtteil Eltern:

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